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„Wardriving“ einmal anders

Freitag 24 Juni 2016 von Rainer W. Gerling

Heute Morgen in der S-Bahn in München: zwei Kabel kommen aus der Decke der S-Bahn. Wird da gerade die Firmware der S-Bahn gepatcht? Hat sich da jemand in den Zug gehackt, um die Steuerung zu übernehmen? Oder werden hier schon die gestern beschlossenen Digitalen Stromzähler in der S-Bahn ausgelesen?

Alles falsch. Auch in den Nahverkehrszügen soll von der Bahn WLAN angeboten werden. Die Vorbereitungen hierzu laufe aber offensichtlich schon länger. Bis zum Jahresende soll erstmal in allen ICE auch in der zweiten Klasse kostenloses WLAN angeboten werden. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Vereinbarung zwischen der Deutschen Bahn und Verkehrsminister Dobrindt unterzeichnet. Der Empfang im ICE steht und fällt mit der Verfügbarkeit des Mobilfunks entlang der Strecke. Und da gibt es noch viele schwärze Löcher, d.h. kein Empfang.

Und deshalb fahren Techniker alle Strecken ab, um den Mobilfunkempfang zu vermessen. Ein Koffer mit sechs Samsung (?) Smartphones misst die Signalstärke des GPS/UMTS/LTE entlang der Strecke. Also doch Wardriving, aber nicht nach versteckten WLAN-Netzen sondern nach Mobilfunk-Empfangsstärke.

Offensichtlich gehen die beiden Kabel zu Antennen auf oder unter dem Dach der S-Bahn. Und die Handys zeichnen die Signalstärke getrennt nach Providern und Funktechnik auf. Wahrscheinlich sind deshalb auch die SIM-Karten nicht im Handy sondern auf einer Zusatzplatine.

Laut Aussagen der Techniker reisen solche Koffer schon länger durch Deutschland. Nachdem die Fernverkehrsstrecken vermessen sind, werden jetzt die Nahverkehrsstrecken vermessen.

Kategorien: Gadgets